Caterer in SH serviert jetzt auch Nutria-Fleisch

Caterer in SH serviert jetzt auch Nutria-Fleisch - Caterer in SH serviert jetzt auch Nutria-Fleisch
Partylieferant in Schleswig-Holstein serviert nun auch Nutriamfleisch
Partylieferant in Schleswig-Holstein serviert nun auch Nutriamfleisch
Partylieferant in Schleswig-Holstein serviert nun auch Nutriamfleisch
- Dezember 2025
Ein Partylieferant in Schleswig-Holstein hat begonnen, Nutriamfleisch anzubieten – als kulinarische Lösung für das wachsende Problem mit der invasiven Nagetierart. Anne Muus-Seyfferth, Inhaberin des Hühnerkram vom Birkenplatz in Horsdorf, serviert nun Gerichte wie Ragout, Braten und Burger aus dem Fleisch der Tiere. Jäger in der Region verzeichnen einen starken Anstieg der Nutriapopulation: Allein im südlichen Ostholstein werden jährlich fast 1.000 Tiere erlegt.
Ursprünglich aus Südamerika stammend, haben sich Nutrias in Deutschland rasant ausgebreitet – auch in Schleswig-Holstein. Bis 2020 meldeten bereits rund 24 Prozent der Jagdbezirke im Land Sichtungen. Die Tiere graben sich in Deiche, schwächen so den Hochwasserschutz und zerstören Ökosysteme an Flussufern. Zudem bedrohen sie heimische Arten.
Als Reaktion passte Schleswig-Holstein am 26. Januar 2024 seine Jagdgesetze an: Seither ist die Bejagung von Nutrias ganzjährig erlaubt. Die meisten Bundesländer haben die Art bereits in ihre Jagdverordnungen aufgenommen, während der Deutsche Jagdverband eine bundesweite Aufnahme ins Bundesjagdgesetz fordert. Muus-Seyfferth bezieht ihr Nutriamfleisch von lokalen Jägern, die sie seit etwa einem Jahr beliefern. Das Fleisch gilt als dunkel, feinkörnig, mager und zart mit einem milden, leicht süßlichen Aroma – vergleichbar mit dem von Perlhuhn oder Fasan. Noch vor fünf Jahren waren Nutrias in der Region kaum präsent, doch seitdem hat sich ihr Bestand explosionsartig vermehrt.
Der kulinarische Ansatz der Partylieferantin verwandelt ein ökologisches Problem in eine nachhaltige Chance. Da Jäger in Teilen Ostholsteins mittlerweile fast 1.000 Nutrias pro Jahr erlegen, bietet das Fleisch eine regionale und umweltfreundliche Alternative. Behörden beobachten weiterhin die Auswirkungen der Tiere auf Hochwasserschutz und heimische Wildtiere.








