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BayWa Aktie: Black Book-Eintrag

BayWa-Aktie: Eintrag ins „Schwarzbuch“

Vorspann: Die BayWa AG steckt in einem Dilemma: Während die Unternehmensführung durch den Verkauf von Vermögenswerten dringend benötigte Liquidität generiert, landet das Unternehmen im „Börsen-Schwarzbuch 2025“ der Aktionärsvertreter. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) führt den „Niedergang“ des Traditionsunternehmens auf jahrelange Fehlsteuerung zurück. Gleichzeitig jedoch...

Veröffentlichungsdatum: 21. Dezember 2025, 22:57 Uhr

Schlagwörter: Finanzen, Wirtschaft, Politik, Allgemeine Nachrichten

Artikeltext: Nach Jahren des Missmanagements sieht sich die BayWa AG einer sich verschärfenden Liquiditätskrise gegenüber – so die Einschätzung der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). Die Probleme des Konzerns haben ihm nun einen Platz im „Börsen-Schwarzbuch 2025“ eingebracht, einer Liste, die schwerwiegende Defizite in der Unternehmensführung anprangert. Um dringend benötigtes Kapital zu beschaffen, hat das Unternehmen damit begonnen, zentrale Beteiligungen im Bereich erneuerbare Energien in Europa und Asien zu veräußern.

Die finanzielle Schieflage zwingt CEO Frank Hiller seit 2025 zu einer Welle von Vermögensverkäufen. So hat BayWa in Großbritannien kürzlich zwei Solarparks – Clump Farm und Yanel Solar Farm – mit einer kombinierten Leistung von 121 Megawatt an den Investmentmanager Capital Dynamics veräußert. Weitere Verkäufe umfassen ein 46-Megawatt-Schwimmendes-Solarprojekt in den Niederlanden sowie das gesamte japanische Solargeschäft mit über 60 Megawatt Kapazität.

Diese Desinvestitionen markieren einen strategischen Rückzug aus Asien, während sich BayWa auf seine Kernmärkte in Europa und den USA konzentriert. Zwar bringen die Verkäufe kurzfristig frisches Kapital, doch warnen Analysten, dass sie kaum etwas an der grundlegenden Schuldenlast des Unternehmens ändern. Die SdK kritisiert die Maßnahmen als kurzfristige Lösungen, die die langjährigen Führungsprobleme nicht angehen. Anleger beobachten nun genau, ob der Geldzufluss die Kernaktivitäten der BayWa stabilisieren kann. Die Aufnahme ins „Börsen-Schwarzbuch“ hat zusätzliche Bedenken geschürt und das Unternehmen als risikoreiche Anlage mit ungelösten Governance-Problemen gebrandmarkt.

Die Vermögensverkäufe der BayWa AG haben zwar den finanziellen Druck etwas gemildert, doch die Zukunft des Konzerns bleibt ungewiss. Die Erlöse aus dem Abstoß erneuerbarer Energien verschaffen zwar vorübergehend Luft, doch die hohe Verschuldung und strukturellen Schwächen in der Unternehmensführung bestehen fort. Aktionäre und Aufsichtsbehörden werden weiterhin genau prüfen, ob die unter CEO Frank Hiller eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen langfristige Stabilität sichern können.