Mehr als 500 offene Verfahren behindern die BAföG-Bearbeitung

Mehr als 500 offene Verfahren behindern die BAföG-Bearbeitung - Mehr als 500 offene Verfahren behindern die BAföG-Bearbeitung

Über 500 anhängige Klagen behindern BAföG-Bearbeitung

Über 500 anhängige Klagen behindern BAföG-Bearbeitung

Erfurt – Studierende in Thüringen müssen weiterhin mit massiven Verzögerungen bei der Auszahlung von BAföG-Leistungen kämpfen. Einige warten bereits seit über einem Jahr auf eine Bewilligung. Die Rückstände haben sich durch mehr als 500 anhängige Klagen weiter verschärft, da verzweifelte Antragsteller zunehmend den Rechtsweg beschreiten. Die Behörden reagieren nun mit der Einstellung zusätzlichen Personals, um die Krise in den Griff zu bekommen.

Aktuell sind 60 Mitarbeiter damit überlastet, die Flut an BAföG-Anträgen in Thüringen zu bearbeiten. Ein zentrales Problem: Über 90 Prozent der eingereichten Unterlagen sind unvollständig, sodass die Sachbearbeiter wiederholt fehlende Dokumente anfordern müssen – was den Prozess zusätzlich in die Länge zieht.

Um die Situation zu entschärfen, sollen ab Januar 30 weitere Vollzeitstellen geschaffen werden. Die neuen Kräfte, gestellt von einem externen Personaldienstleister, werden sich darauf konzentrieren, Anträge auf Vollständigkeit zu prüfen und zügig Rückfragen bei Studierenden zu klären. Parallel dazu erhalten bereits rund 1.000 Studierende vorläufige Leistungen auf Basis einer Sonderregelung im BAföG-Gesetz. Ein Antrag auf Überbrückungskredite für finanziell besonders belastete Antragsteller wurde jedoch kürzlich vom Thüringer Landtag abgelehnt. Die anhaltenden Klagen, die zwar ein legitimes Recht der Antragsteller darstellen, belasten das ohnehin überlastete System zusätzlich.

Mit dem zusätzlichen Personal soll der Stau abgebaut und die Wartezeiten für tausende Studierende verkürzt werden. Die vorläufigen Zahlungen bringen zwar vorübergehende Entlastung, doch die Ablehnung der Überbrückungskredite lässt einige Antragsteller ohne weitere Unterstützung zurück. Die Lage bleibt angespannt, während die Behörden daran arbeiten, die Bearbeitungsprozesse zu optimieren und die Verzögerungen zu beheben.