Wie zwei Frauen mit Kerzen die Berliner Mauer zum Leuchten brachten

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Ein Weihnachtsbaum auf einer Straße mit Menschen darauf, flankiert von zwei Fahnenmasten, mit beleuchteten Gebäuden im Hintergrund.

Weihnachten in der geteilten Stadt: Wie West-Berlin das Ost-Berlin erleuchten wollte - Wie zwei Frauen mit Kerzen die Berliner Mauer zum Leuchten brachten

Im Dezember 1961, nur wenige Monate nach dem Bau der Berliner Mauer, die die Stadt teilte, brachte eine leise Geste des Widerstands Licht in ihren Schatten. Zwei Frauen, Elisabeth Fügner und Hildegard Neumann, stellten Kerzen entlang der Sperranlagen auf – und entfachten damit eine Bewegung, die zu einem mächtigen Symbol der Hoffnung für das zerrissene Berlin werden sollte.

Die Mauer war am 13. August 1961 errichtet worden und hatte über Nacht Familien und Nachbarn voneinander getrennt. Bis Dezember initiierten Fügner und Neumann die Aktion Lichter an die Berliner Mauer, indem sie die Grenze mit Weihnachtsbaumkerzen schmückten – als Zeichen des Friedens. Ihre bescheidene Tat erregte die Aufmerksamkeit von Willy Brandt, dem regierenden Bürgermeister West-Berlins, der daraus eine offizielle Kampagne machte.

Bald standen über 1.000 Bäume entlang der Berliner Sektorengrenze, viele davon aus aller Welt gespendet. Jedes flackernde Licht wurde zu einem stillen Protest gegen die Teilung, sichtbar für die Menschen auf beiden Seiten, die sich gefangen fühlten. Die Lichterkette erstreckte sich über Kilometer und verwandelte die Berliner Mauer in den dunkelsten Wochen des Jahres in ein trostspendendes Band des Widerstands. Die Aktion traf weit über Berlin hinaus einen Nerv. Im Propaganda-Krieg des Kalten Krieges bot sie einen menschlichen Kontrast zu Beton und Stacheldraht. Fast 28 lange Jahre lang sollten diese Weihnachtslichter jährlich zurückkehren – als Mahnmal für das, was verloren gegangen war, und für das, worauf viele noch zu hoffen wagten.

Die letzte Lichter-an-die-Berliner-Mauer-Aktion fand 1989 statt, in dem Jahr, in dem die Berliner Mauer endlich fiel. An diesem Weihnachtsfest feierten die Berlinerinnen und Berliner zum ersten Mal seit 1961 wieder gemeinsam – ohne Barrieren. Die Kerzen, die einst gegen die Teilung flackerten, hatten den Traum von einer wiedervereinten Berliner Stadt und einem wiedervereinten Land am Leben erhalten.

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