Wie eine App die Geschichten hinter den Stolpersteinen in Deutschland lebendig macht

Schleswig-Holstein-App für Stolpersteine soll bundesweit erweitert werden - Wie eine App die Geschichten hinter den Stolpersteinen in Deutschland lebendig macht

Eine digitale App erleichtert es, die Schicksale hinter den Stolpersteinen in Deutschland kennenzulernen. Durch das Scannen der Gedenktafeln mit dem Smartphone können Nutzerinnen und Nutzer nun persönliche Geschichten der Menschen abrufen, die während der NS-Zeit verfolgt wurden. Das Projekt wächst stetig – in den vergangenen Jahren kamen neue Regionen und Funktionen hinzu.

Die Stolpersteine-App startete zunächst mit einer Erfassung aller Gedenksteine in Schleswig-Holstein. 2023 wurde sie um Bremen und Mecklenburg-Vorpommern erweitert. Nun fördert die Bundeszentrale für politische Bildung den bundesweiten Ausbau.

In Kaufbeuren haben lokale Entwickler eine eigene Version namens Kaufbeurer Stolpersteine geschaffen. Die App führt Besucher per Handy durch ausgewählte Biografien. Zudem können Nutzer an jedem Stein virtuelle Kerzen anzünden und persönliche Botschaften hinterlassen – so wird das Gedenken interaktiv erlebbar.

Die Technik funktioniert über das Scannen der Messingplatten, die in Gehwege eingebettet sind. Sobald die App eine Tafel erkennt, zeigt sie historische Details über die betreffende Person an. Ziel ist es, diese Geschichten für künftige Generationen zugänglich zu halten.

Mit der Erweiterung der App können noch mehr Menschen die dezentralen Holocaust-Mahnmale in Deutschland entdecken. Virtuelle Kerzen und Nachrichten verleihen dem Gedenken eine persönliche Note. Dank der Förderung durch den Bund soll das Projekt langfristig jeden Stolperstein im Land abdecken.