BASF blickt mit digitaler Plattform auf das dunkle Erbe der I.G. Farben zurück

Neue BASF-Website beleuchtet dunkle Kapitel der Geschichte - BASF blickt mit digitaler Plattform auf das dunkle Erbe der I.G. Farben zurück
BASF startet digitale Plattform zum 100. Gründungsjubiläum der I.G. Farben in Ludwigshafen
Anlässlich des 100. Jahrestags der Gründung der I.G. Farben hat der Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen eine digitale Plattform ins Leben gerufen, die sich mit der vielschichtigen Geschichte des Unternehmens auseinandersetzt – darunter auch dessen Verstrickung in das NS-Regime. Mit Interviews, Lesungen und Veranstaltungen will das Unternehmen eine Kultur des Erinnerns fördern.
BASF gehörte zu den acht führenden deutschen Chemieunternehmen, die sich 1925 zur I.G. Farben zusammenschlossen. Treibende Kräfte hinter der Fusion waren Persönlichkeiten wie Carl Bosch von BASF und Carl Duisberg von Bayer, die damit einen industriellen Giganten schufen. Während der NS-Zeit hielt das I.G.-Farben-Tochterunternehmen Degesch Anteile an der Firma, die das Giftgas Zyklon B herstellte – jenes Gas, das in den Konzentrationslagern eingesetzt wurde.
Die neue Plattform ist Teil der BASF-Initiative "Erinnern. Reflektieren. Umdenken." und beleuchtet diese dunkle Phase neben weiteren Abschnitten der Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen räumt zwar Lücken in der historischen Aufarbeitung ein, möchte aber zentrale Aspekte der eigenen Vergangenheit aufarbeiten. Neben digitalen Inhalten umfasst das Programm Gespräche mit Überlebenden, Zeugnisse von Holocaust-Opfern sowie Gedenkveranstaltungen.
Gemeinsam mit der Finkelstein-Stiftung und dem Fritz-Bauer-Institut veranstaltet BASF in Ludwigshafen eine wissenschaftliche Konferenz über die I.G. Farben. Dort werden Forscherinnen und Forscher das Erbe des Konzerns und seine Rolle im 20. Jahrhundert diskutieren.
Die digitale Plattform und die begleitenden Aktivitäten sollen das Bewusstsein für die historischen Verbindungen von BASF in Ludwigshafen langfristig wachhalten. Durch die Zusammenarbeit mit akademischen Einrichtungen und Zeitzeuginnen sowie Zeitzeugen dokumentiert das Unternehmen seine Vergangenheit offener als je zuvor. Die Initiative bleibt als Teil der laufenden Erinnerungsarbeit am Standort Ludwigshafen zugänglich.

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