Studie zeigt: Migrationshintergrund prägt Blick auf Ukraine-Krieg und Rechtsextremismus

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Nahaufnahme eines Ausweises mit der amerikanischen Flagge und dem Text "Kritische Lizenz" auf der Vorderseite.

Ausl√√nder sehen Schuld am Krieg nicht nur bei Russland - Studie zeigt: Migrationshintergrund prägt Blick auf Ukraine-Krieg und Rechtsextremismus

Ausländer sehen Schuld am Krieg nicht nur bei Russland

Ausländer sehen Schuld am Krieg nicht nur bei Russland

  1. Dezember 2025, 03:31 Uhr

Eine neue Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung zeigt unterschiedliche Einstellungen unter Menschen in Deutschland je nach Migrationshintergrund. Die Untersuchung beleuchtet Haltungen zu Rechtsextremismus, Russlands Rolle im Ukraine-Krieg, Antisemitismus und die Akzeptanz von Homosexualität. Zwar fühlen sich die meisten Befragten in Deutschland wohl, doch bleiben deutliche Unterschiede zwischen den Gruppen bestehen.

Laut der Studie machen 58 Prozent der Deutschen ohne Migrationshintergrund allein Russland für den Krieg in der Ukraine verantwortlich. Bei Menschen mit Migrationshintergrund sinkt dieser Anteil auf 39 Prozent, bei ausländischen Staatsbürgern auf 38 Prozent. Wie viele Ausländer Russlands alleinige Schuld ablehnen, geht aus den Daten nicht hervor.

Auch die Sorgen vor Rechtsextremismus variieren: 74 Prozent der Deutschen ohne Migrationshintergrund äußern Besorgnis, während es bei Menschen mit Migrationshintergrund 66 Prozent und bei Ausländern 55 Prozent sind.

Bei der Einstellung zu Jüdinnen und Juden zeigen sich markante Unterschiede: Jeder Zehnte der ausländischen Staatsbürger und 9 Prozent der Deutschen mit Migrationshintergrund stimmen der Aussage „Juden kann man nicht trauen“ zu – im Vergleich zu nur 4 Prozent ohne Migrationshintergrund. Bei Menschen mit türkischen Wurzeln stieg das Misstrauen von 18 Prozent (2015) auf 26 Prozent in der aktuellen Erhebung. Ähnlich äußerten 18 Prozent der Spätaussiedler Vorbehalte.

Die Akzeptanz von Homosexualität bleibt bei Menschen mit Migrationshintergrund geringer: 18 Prozent dieser Gruppe und 19 Prozent der Ausländer lehnen sie ab, während Ablehnung bei Deutschen ohne Migrationshintergrund kaum vorkommt.

Auch das Gefühl von Respekt und Zugehörigkeit unterscheidet sich: Nur 37 Prozent der Deutschen ohne Migrationshintergrund fühlen sich stets respektiert, gegenüber 39 Prozent mit Migrationshintergrund und 52 Prozent der Ausländer. Dieser Wert ist seit 2015 gesunken.

Trotz dieser Differenzen geben über 90 Prozent aller Befragten an, sich in Deutschland wohlzufühlen – wenn auch leicht weniger als noch 2015.

Die Ergebnisse zeigen anhaltende Unterschiede in den Einstellungen verschiedener Gruppen in Deutschland. Zwar überwiegt bei den meisten eine positive Grundhaltung zum Leben im Land, doch variieren die Sorgen vor Extremismus, das Vertrauen in jüdische Gemeinschaften und die Haltung zu Homosexualität deutlich. Zudem nimmt das Empfinden von Respekt im Laufe der Zeit ab.