Pflicht-Zahlung per Karte: Dehoga gegen Initiative aus Niedersachsen

Pflicht-Zahlung per Karte: Dehoga gegen Initiative aus Niedersachsen - Pflicht-Zahlung per Karte: Dehoga gegen Initiative aus Niedersachsen
Das Bundesland Niedersachsen hat einen Plan vorgelegt, der alle Restaurants und Cafés verpflichtet, digitale Zahlungsmöglichkeiten anzubieten. Der Vorschlag stößt jedoch auf Widerstand bei Branchenvertretern, darunter Ingrid Hartges, die Geschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). Sie argumentiert, dass eine Pflicht zur Kartenzahlung kleine Betriebe unzumutbar belasten würde – insbesondere bei günstigen Artikeln wie Kaffee, Bier oder Eis.
Hartges verwies darauf, dass laut einer aktuellen Mastercard-Umfrage bereits fast 90 Prozent der Gastronomiebetriebe Kartenzahlungen akzeptieren. Dennoch betont sie, dass die erzwungene digitale Abwicklung bei Kleinstbeträgen unnötige Kosten verursachen würde. Die Transaktionsgebühren seien für solche niedrigen Umsätze schlicht zu hoch.
Gleichzeitig zeigt sich Hartges offen für ein anderes Regierungsvorhaben: das Aktivrente-Modell. Dieses vom Bundesfinanzministerium eingeführte Programm ermöglicht es Rentnern ab dem 1. Januar 2026, steuerbegünstigt in Teilzeit zu arbeiten. Sie schlug vor, dass ältere Arbeitnehmer so Wochenenddienste in Hotels oder anderen Gastronomiebetrieben übernehmen könnten – und damit dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
Die Debatte entzündet sich vor dem Hintergrund, dass digitale Zahlungen zwar immer verbreiteter sind, Bargeld in Deutschland aber nach wie vor weit genutzt wird. Während die Politik auf Modernisierung drängt, warnen Branchenvertreter vor pauschalen Regelungen, die kleine Unternehmen übermäßig belasten könnten.
Die geplante Pflicht zu digitalen Zahlungsoptionen in Niedersachsen trifft nun auf Widerstand der Gastronomiebranche. Sollte sie umgesetzt werden, müssten alle Cafés und Restaurants Kartenzahlungen akzeptieren – unabhängig vom Kaufbetrag. Parallel dazu soll das Aktivrente-Programm Rentner zurück in den Arbeitsmarkt holen und so Personalengpässe im Sektor lindern.

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