Kiels Ex-Oberbürgermeister warnt vor Vertrauenskrise und Politikverdrossenheit

Admin User
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Ein Schmetterling ist auf einer Glasoberfläche mit einem unscharfen Hintergrund zentriert.

Kaempfer warnt: Politik droht Vertrauensverlust durch Frustration - Kiels Ex-Oberbürgermeister warnt vor Vertrauenskrise und Politikverdrossenheit

Kiels ehemaliger Oberbürgermeister Ulf Kämpfer hat vor einer wachsenden Krise des öffentlichen Vertrauens in die politische Führung gewarnt. Beim Rückzug nach zwei Amtszeiten betonte er die tiefe Frustration unter den Wählern, die durch Bürokratie, Extremismus und den Eindruck genährt werde, dass Politiker untereinander austauschbar erschienen. Seine Äußerungen fallen in eine Phase, in der Kiel sich auf eine Stichwahl um das Bürgermeisteramt zwischen Gerrit Derkowski und Dr. Samet Yilmaz vorbereitet.

Kämpfer, der acht Jahre lang an der Spitze Kiels stand, verzichtete auf eine erneute Kandidatur und wechselt nun in die Landespolitik. In jüngsten Stellungnahmen kritisierte er, dass Politiker es versäumten, über bloße Verurteilungen von Extremismus hinauszugehen, und forderte stattdessen aktive Bemühungen, um mit gutem Beispiel voranzugehen. Er verlangte eine "eindeutige Haltung" gegen Hassrede und extremistische Tendenzen und warnte, dass vage Verurteilungen allein das Vertrauen nicht zurückgewinnen würden.

Mit Kämpfers Abschied vom Kieler Rathaus bleibt der Appell nach klareren politischen Abgrenzungen und einer schlanke­ren Verwaltung zurück. Seine Sorgen über Extremismus, Bürokratie und Politikverdrossenheit unterstreichen die anhaltenden Herausforderungen für die Führungsebene – sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene. Der nächste Bürgermeister übernimmt eine Stadt, in der das öffentliche Vertrauen in die Politik weiterhin brüchig ist.