Heizkosten-Schock: Mieter zahlen bis zu 25 Prozent mehr – wer haftet bei der Abrechnung?

Admin User
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Menschen werden auf einem Markt unter einem sonnigen Himmel gezeigt.

Mietervereine berichten über hohe Nachfrage nach Beratung wegen Heizkosten - Heizkosten-Schock: Mieter zahlen bis zu 25 Prozent mehr – wer haftet bei der Abrechnung?

Heizkosten explodieren in Deutschland – Mieter und Vermieter kämpfen mit unerwarteten Nachforderungen

Die Heizkosten in Deutschland sind dramatisch gestiegen und setzen Mieter wie Vermieter unter Druck. Die Ausgaben für Gasheizungen stiegen 2023 um 5 Prozent auf durchschnittlich 909 Euro, während Ölheizungen mit einem Rückgang von 12 Prozent im Schnitt 913 Euro kosteten. Besonders stark betroffen sind Haushalte mit Fernwärme: Hier kletterten die Kosten für eine typische 70-Quadratmeter-Wohnung auf den Rekordwert von 1.140 Euro – ein Anstieg von 25 Prozent gegenüber 2022.

Laut Haus & Grund, dem Eigentümerverein, bereiten die steigenden Energiekosten Vermietern zunehmend Kopfzerbrechen, vor allem bei der Nebenkostenabrechnung. Doch auch Mieter spüren die Belastung: Viele sind schockiert, wenn plötzliche Nachforderungen für Heizkosten ins Haus flattern, die deutlich höher ausfallen als erwartet. Die Unsicherheit treibt die Nachfrage nach Beratung in die Höhe. Allein der Berliner Mieterverein verzeichnete 2022 mit 15.894 Anfragen mehr als doppelt so viele Beratungsgespräche wie noch 2019 (9.417).

Normalerweise verschicken Vermieter die Betriebskostenabrechnungen zwischen Oktober und Dezember – die Frist für die Abrechnung 2024 endet turnusmäßig zum Jahresende. Doch das Auslaufen der staatlichen Preisdeckel und das Ende der temporären Mehrwertsteuersenkung zu Jahresbeginn 2023/24 haben die Situation weiter verschärft. Mietervereine in ganz Deutschland, darunter in Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt, melden einen massiven Anstieg an Anfragen zu rückwirkenden Heizkostennachzahlungen.

Die Heizkosten haben in Deutschland ein noch nie dagewesenes Niveau erreicht, und sowohl Mieter als auch Vermieter kommen kaum noch hinterher. Mit den anstehenden Betriebskostenabrechnungen für 2024 müssen sich beide Seiten auf mögliche weitere deutliche Steigerungen einstellen. Die stark gestiegene Zahl an Beratungsanfragen bei Verbänden im ganzen Land unterstreicht, wie dringend klare Aufklärung und Transparenz bei diesen komplexen und dynamischen Kosten nötig sind.