Die Milliarden-Herausforderung, vor der Kommunen im Norden stehen

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Ein Bus parkt neben einem Schuppen mit Eisenstäben, und ein Wasserzeichen ist auf dem Bild sichtbar.

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Die Milliarden-Herausforderung für Kommunen im Norden

Norderstedt steht vor einer wachsenden Infrastrukturkrise: Viele Gebäude, darunter das Rathaus, dringend sanierungsbedürftig – die Stadt rechnet mit Kosten von rund zwei Milliarden Euro in den nächsten 15 Jahren. Schulen, öffentliche Einrichtungen und Sicherheitsdienste haben Priorität, doch die Finanzierung bleibt eine enorme Hürde.

Das 1984 erbaute Rathaus entspricht weder modernen Brandschutzvorschriften noch technischen Anforderungen. Die Verwaltung wird vorläufig umziehen, während über langfristige Lösungen entschieden wird. Als Interims- oder möglicherweise dauerhafte Alternative diente ein ehemaliges Lufthansa-Bürogebäude, das die Stadt erworben hat.

Doch die Probleme beschränken sich nicht auf das Rathaus. Viele Gebäude stammen aus den Gründerjahren Norderstedts und leiden unter veralteter Technik und Bausubstanz. Auch das Amtsgericht könnte in die provisorische Unterkunft umziehen – die Zukunft des alten Gebäudes ist ungewiss. Besonders dringend ist die Sanierung der Schulen: In Glashütte entsteht für 150 Millionen Euro ein neuer Campus, das Schulzentrum Nord in Friedrichsgabe erhält für 100 Millionen Euro einen Anbau. In Garstedt sind eine 60-Millionen-Grundschule mit Turnhalle und Kita geplant, und im Norden der Stadt entsteht eine weitere Grundschule, deren Kosten noch nicht feststehen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die öffentliche Sicherheit: Norderstedt baut seine erste Berufsfeuerwehr auf. Dafür wird ein neues Feuerwehrtechnisches Zentrum benötigt, das auf 60 bis 80 Millionen Euro geschätzt wird. Bundeszuschüsse in Höhe von voraussichtlich 35 Millionen Euro bringen nur geringe Entlastung – ein „Tropfen auf den heißen Stein“, wie es heißt. Angesichts knapper Haushalte erhöht die Stadt die Gebühren für die Bürger, um die Ausgaben zu decken.

Kiel führt mit 5,2 Milliarden Euro die Infrastrukturwünsche Schleswig-Holsteins an – für Verkehr, Bildung und Stadtentwicklung in den nächsten 15 Jahren.

Norderstedts Pläne umfassen Schulneubauten, eine neue Feuerwache und möglicherweise einen dauerhaften Rathaus-Umzug. Doch die Stadt muss die Projekte mit begrenztem Budget stemmen – die Bürger müssen mit höheren Kosten rechnen. Ähnliche Herausforderungen zeigen sich im gesamten nördlichen Schleswig-Holstein, wo Milliardeninvestitionen nötig sind, um marode öffentliche Gebäude zu modernisieren.