Betrunkener Schiedsrichter prägt Bremens Bierkultur bis heute

Admin User
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Ein Fußballspiel im Gange mit sechs Spielern auf dem Feld, drei Bällen sichtbar, zahlreichen Zuschauern in Regenmänteln mit Schirmen und mehreren Kameramännern, die das Ereignis aufnehmen.

Betrunkener Schiedsrichter prägt Bremens Bierkultur bis heute

Vor fünfzig Jahren sorgte Schiedsrichter Wolf-Dieter Ahlenfelder mit einem ungewöhnlichen Auftritt während des Spiels zwischen Werder Bremen und Hannover 96 für Schlagzeilen. Der Vorfall, bei dem Ahlenfelder betrunken war, inspirierte seitdem eine einzigartige Biertradition und eine nach ihm benannte Kneipe in der Nähe des Bremer Weser-Stadions.

Am 8. November 1975 wurde Ahlenfelder, bekannt für sein exzentrisches Verhalten, vor dem Spiel von Werder Bremens Kapitän Horst-Dieter Höttges wegen seines Alkoholkonsums zur Rede gestellt. Dennoch leitete er die Partie – und pfiff bereits in der 32. Minute die Halbzeit ab, weil seine Uhr angeblich nicht funktionierte. Während des Spiels zog er Grimassen, streckte die Zunge heraus und knurrte Trainer an, was ihm den Titel ‚der lustigste Schiedsrichter der Liga‘ einbrachte.

Um den Alkoholgeruch zu überdecken und ihn zu beleben, wurde Ahlenfelder geduscht und mit Wick VapoRub eingerieben. Heute bedeutet es in Bremen, einen ‚Ahlenfelder‘ zu bestellen, ein Bier mit einem Schuss Malteser-Likör serviert zu bekommen – eine Tradition, die an diesen kuriosen Vorfall erinnert. Die Kneipe ‚Ahlenfelder‘, seit 2021 in der Nähe des Weser-Stadions gelegen, zeugt von dem bleibenden Erbe des Schiedsrichters. Ihr Besitzer, Michael Pietsch, pflegt die Tradition weiter und ehrt damit den Mann, der vor fünfzig Jahren für Furore sorgte.

Ahlenfelder’s skurriler Auftritt beim Spiel 1975 hat in Bremen Spuren hinterlassen. Zwar waren seine Handlungen alles andere als regelkonform, doch sie inspirierten eine besondere Biertradition und eine nach ihm benannte Kneipe. Fünfzig Jahre später wird sein Erbe in der Stadt noch immer gefeiert.